20 Jahre erfolgreiche Seniorenarbeit auf der Insel Rügen

Seniorenbeirat der Insel Rügen e.V.“ ist Rechtsnachfolger mit allen Rechten und Pflichten des „Seniorenbeirates des Landkreises Rügen“

Sassnitz (apf). Im Dezember 2015 beging der „Seniorenbeirat der Insel Rügen e.V.“ gemeinsam mit vielen Gästen, insbesondere Bürgermeistern der Insel, sowie Vertretern aus den kommunalen Seniorenbeiräten aus Bergen, Putbus, Binz und Sassnitz das 20-jährige Jubiläum der organisierten Seniorenarbeit auf der Insel Rügen.

In seiner Festrede stellte Jürgen Csallner, Vorsitzender des Seniorenbeirates des Landkreises Vorpommern-Rügen, stellte er heraus:

„Es ist ungewöhnlich, einem Verein, der nicht einmal ganz zwei Jahre alt ist, zum 20-jährigen Jubiläum zu gratulieren. Aber der Seniorenbeirat der Insel Rügen, egal ob mit oder ohne e.V., war schon immer etwas Besonderes und passte nie in das Klischee, ein nur beratendes Gremium zu sein.

Im September 1995 gründete sich auf Initiative des Sozialministeriums und des Landtages M-V der Landesseniorenbeirat. Unser Kreistag entschied, dass es gut wäre, wenn er auch einen solchen Beirat zu seiner Unterstützung hätte. Dies führte am 07.09.1995 zur Gründung unseres Seniorenbeirates. Obwohl es kaum Vorbilder gab, wurde von Anfang an ganz konsequent folgende Richtlinien verfolgt:

* Überparteilich, überkonfessionell und verbandsunabhängig, dem Wohl der älteren Mitbürger verpflichtet, uneigennützig zu handeln, den Kreistag und die Kreisverwaltung zu unterstützen.

* Der Seniorenbeirat achtete von Beginn darauf, dass möglichst viele Organisationen, Vereine und die im Kreistag vertretenen Fraktionen, Mitglieder in den Beirat delegieren umso ein großes Meinungsspektrum abzudecken und gute Verbindungen ins öffentliche Leben zu haben.

* Der Seniorenbeirat stellte sich Ziele und Aufgaben die bis heute Inhalt der Beiratsarbeit sind, und so beschrieben werden können: Der Seniorenbeirat soll dazu beitragen das Selbstbewusstsein der älteren Menschen zu stärken, die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Seniorinnen und Senioren zu fördern, das Alter sinnerfüllt in eigener Verantwortung zu gestalten, die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen der Älteren für die Gesellschaft nutzbar zu machen und die Bildung und Stabilisierung örtlicher Seniorenbeiräte zu fördern, sowie die Gremien des Kreistages zu unterstützen .

An dieser Stelle müsste ich über die geleistete Arbeit berichten. Um aber allen Projekten, Initiativen, Veranstaltungen, Vorhaben, Plänen, also über der gesamten ehrenamtlichen Tätigkeit gerecht zu werden, brauchte ich mehrere Stunden. Ich werde also nur über einige Tätigkeiten berichten.

Aus meiner Sicht, war die Arbeit am Seniorenstrukturkonzept eine Leistung, die ihresgleichen sucht. Dieses Konzept war deutschlandweit einmalig und diente vielen Landkreisen als Vorbild. Wie sich herausstellen sollte, war nur einmal eine Fortschreibung machbar und nach der Kreisgebietsreform leider keine mehr möglich.

Ich möchte an dieser Stelle die ehemalige Kreistagspräsidentin Frau Gisela Lemke dazu zitieren, die anlässlich des 15-jährigem Beiratsjubiläum gesagt hat: „Wir können stolz sein auf einen Seniorenbeirat, dessen Mitglieder - selbst Senioren - sich nicht auf die Ruhebank gesetzt haben, sondern nach Satzung, Geschäftsordnung und Arbeitsplan unterwegs sind, sich in die Politik und das gesellschaftliche Leben einmischen, erreicht haben, dass Rügen als einziger Landkreis ein Seniorenstrukturkonzept besitzt und dieses auch nicht in der Schublade verschwindet“. Heute ist Frau Lemke selbst aktives Mitglied des Seniorenbeirates.

Ich erinnere gerne an die Arbeit des Seniorenbeirats bei der Zustandsbeschreibung der Haltepunkte des ÖPNV auf Rügen und an die Foren mit Gemeinden und Wohnungsgesellschaften über das Wohnen im Alter.

Nicht unerwähnt soll das bereits über viele Jahre laufende Projekt „Aktiv im Alter“, mit seinen Sporttagen und Tanznachmittagen. Ganz besondere Resonanz in der älteren Bevölkerung haben die Projekte „Senioren als Opfer“, vom Land ausgezeichnet und „Senioren sicher ins Netz“. Allein mit diesen beiden Projekten wurden in den vergangenen Jahren weit über 1500 Seniorinnen und Senioren erreicht. Die Reihe erfolgreicher Beispielen ließe sich noch lange fortführen.

Sie fragen sich sicher, warum erwähnt er nicht besondere Leistungen einzelner Beiratsmitglieder? Das kann ich Ihnen beantworten.

Seniorenbeiräte sind Kollektive und so gut, wie die einzelnen Mitglieder sind und wie sie sich ergänzen. Keiner wäre in der Lage das Erreichte allein zu schaffen. Ich bin mir sicher Jeder hat versucht sein Bestes zu geben. Es ist aber nun mal so, Einer fällt mehr auf als der Andere, aber ein erfolgreicher Seniorenbeirat sind sie nur zusammen. Besondere Einzelleistungen werden in der Gruppe erwähnt und müssen nicht hier von uns öffentlich gemacht werden. Mit diesem Standpunkt ist der Beirat in den vergangenen Jahren gut gefahren.

Als sich abzeichnete, dass die Kreisgebietsreform Wirklichkeit werden kann, hat sich der Seniorenbeirat Rügen Gedanken gemacht, wie es danach weitergehen wird. Nachdem er sich klargeworden war, den eingeschlagenen Weg mit seinen Plänen, Zielen und Erreichtem weiter zu verfolgen, suchte er sich Verbündete in den Beiräten NVP und Stralsund. In Gesprächen auf Augenhöhe fand sich eine völlig neue Arbeitsgrundlage für Seniorenbeiräte. Die drei Seniorenräte verließen den vorgegebenen Weg für Beiräte und es gelang ihnen die Kreisverwaltung und den Kreistag von ihren neuen Gedanken zu überzeugen.

Hier danken wir ganz besonders der Kreistagspräsidentin Frau Andrea Köster und dem Landrat Herrn Ralf Drescher. Sie gaben dem neuen Kreisseniorenbeirat die Chance in der ersten, verkürzten Legislaturperiode zu beweisen, das dieses Modell „neuer „Kreisseniorenbeirat“ Erfolg hat. Ein Drittel der Mitglieder des neuen Kreisseniorenbeirates sind von den Rügener Seniorenbeiräten gewählt worden.

Bei allen neuen Wegen war dem Seniorenbeirat Rügen klar, seine Arbeit für Rügen, seine Zusammenarbeit mit den Rügener Ortsseniorenbeiräten, die Fortführung laufender Projekte und die Gestaltung des „Tag des Ehrenamtes“ mit seinen immer neuen Ideen und Ausschreibungen, nicht aufzugeben. Durch die Auflösung des Landkreises Rügen fehlte ihm aber die Rechtsgrundlage als Seniorenbeirat des Landkreises Rügen weiterzumachen. So wurde der heute gemeinnützige Verein „Seniorenbeirat der Insel Rügen e.V.“ am 17. Dezember 2013 mit 14 Mitgliedern, darunter Vertreter aus allen Ortsbeiräten der Insel, gegründet.

Auf seiner ersten Sitzung wurde der einstimmige Beschluss gefasst, Rechtsnachfolger mit allen Rechten und Pflichten des „Seniorenbeirats des Landkreises Rügen“ zu sein. Damit schließt sich der Kreis und Sie wissen nun, dass wir hier und heute mit Recht den 20.Jahrestag des „Seniorenbeirats der Insel Rügen“ begehen.

Bevor ich jetzt zum Ende meiner Rede komme möchte ich aber auch als Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats allen danken, die uns auf unserem Weg unterstützten und die an uns geglaubt haben. Wenigstens genau solchen Dank verdienen alle ehemaligen und jetzigen Beiratsmitglieder, ohne Sie wären wir heute nicht hier.

Obwohl der Beirat nie versäumt hat, sich bei seinen Sponsoren, wohl wissend, dass ohne Sie vieles nicht möglich gewesen wäre, zu bedanken, will ich stellvertretend für alle, mich bei der Sparkasse, erst Rügen jetzt Vorpommern, bei der Volksbank, bei der EWE, der OVVD, der Stadt Bergen, der WG „Rugard“ Bergen eG und den vielen Geschäftsleuten unserer Insel für Ihre Hilfe herzlich bedanken.

Ich wünsche mir und uns allen, dass wir uns gesund zu unserem 25-jährigen Jubiläum wiedersehen. Das wir nicht mehr gebraucht werden, schließe ich aus. Der demografische Wandel unserer Gesellschaft sorgt schon dafür, dass es bald mehr Seniorinnen und Senioren als jüngere Menschen in unserem Land und auf unserer schönen Insel gibt.

 

 

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